ESSAY-BRIEF

Essay-Brief Juli 2017

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Schuld und Strafe

© Bernd Helge Fritsch

 

Ursprüngliche Nachricht:

 

Betreff: SEMINARE - GLÜCKSELIGKEIT

Sehr geehrter Herr Dr. Fritsch

Bin durch "Zufall" auf Ihre Homepage gestossen. Sehr interessant was sie da alles an Literatur und Seminaren anbieten, um Menschen zur Glückseligkeit zu führen.

Habe an Sie als Jurist und Zen-Meister eine Verständnisfrage zu folgendem Fallbeispiel:

Wenn ein Blitz gerade in mein Haus einschlägt und großen Schaden anrichtet. Ist es eine Strafe Gottes (Welcher Gott?) oder ist es meine Schuld bzw. meine Dummheit, keinen Blitzableiter am Haus montiert zu haben oder…?

Danke für Ihre Stellungnahme.

Mit freundlichen Grüßen,

Richard (Name wurde zur Wahrung der Vertraulichkeit verändert)

 

 

Lieber Richard!

Danke für deine freundliche Zuschrift! Ich freue mich über dein Interesse.

 

Zu deinem Fallbeispiel:

Wenn in deinem Haus ein Blitz einschlägt, so bedeutet dies weder eine "Strafe" Gottes noch trägt jemand "Schuld" daran. Das allumfassende Sein kennt keine Schuld und bestraft niemanden!

Wohl gibt es Unwissenheit in Bezug auf unser spirituelles Sein. Daraus ergeben sich karmische Folgen. Diese Folgen dienen primär dem geistigen "Erwachen" der Menschen und niemals dazu, jemanden zu bestrafen.

So gibt es auch keine Hölle, in der wir, nach unserem Ableben, wegen unserer Sünden büßen müssen, wie uns kirchliche Dogmen weis machen wollen.

 

Das gesamte Universum ist auf Weisheit und Liebe gegründet und von Weisheit und Liebe durchdrungen. Scheinbare Abweichungen davon beruhen auf Unwissenheit und gedanklichen Verirrungen.

 

Gott straft nicht und belohnt nicht.

"Welcher Gott?" - Gott ist das allumfassende "Sein", wie es gegenwärtig (und damit in allen Zeiten) ist. Es umfasst das sichtbare und unsichtbare Universum.

DU bist das Sein, ICH bin das Sein, alle Menschen, alle Lebewesen und auch die unbelebte Materie sind Gott. Um dieses Sein zu erfassen, ist es vorerst erforderlich unser Denken einzusetzen um sich ein grundlegendes Wissen anzueignen.

Zuletzt allerdings ist es notwendig alles Denken und Wissen zu beenden. Auf diese Weise werden wir Eins mit diesem Sein. Solange jemand das Sein (Gott) wie ein Objekt betrachten will, kann er es nicht wirklich "schauen".

Wenn in dein Haus der Blitz einschlägt, so ist dieses Geschehen in das allumfassende Sein eingebettet. Es sollte so sein! Nichts geschieht außerhalb der Liebe und Weisheit des Seins.

Wenn du keinen Blitzableiter montiert hast und dein Haus nicht entsprechend versichert war, so sollte auch dies so sein! Wer hat dich verleitet keinen Blitzableiter zu montieren und das Haus nicht zu versichern?

Dein Denken? Und wer hat dich so denken lassen?

Du siehst: Alles äußere Geschehen wird vom allumfassenden Sein gesteuert ("Bei Gott ist jedes Haar auf deinem Haupt gezählt!").

 

Deine Aufgabe in diesem Leben - als ein individuelles Zentrum des Seins (Gott) - besteht allein darin, dir des allumfassenden und alles durchdringenden Seins und deines eigenen Gott-Seins bewusst zu werden. Das bedeutet "Erwachen". Alle scheinbar negativen Ereignisse denen wir auf unserem Erden-Weg begegnen dienen diesem Erwachen. Sie sind daher - richtig erkannt - alle nur Wegweiser - Geschenke des universellen Seins.

Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung!

 

Mit herzlichem Gruß

Bernd

 

 

PS.:

Liebe Leser meiner Essay-Briefe! Dieser Brief möge euch anregen mir ebenfalls Fragen zu Themen, die euch bewegen, an meine Mailadresse zu senden. Gerne werde ich euch antworten. Eure Zuschriften werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt. Bei allfälliger Veröffentlichung in einem Essay-Brief erfolgt dies, wie in diesem Fall so, dass der Absender der ursprünglichen Anfrage nicht erkannt werden kann.